Im Südwesten der USA findet man viele Nationalparks, die viel und oft besucht werden. Neben Grand Canyon, Zion Nationalpark und Bryce Canyon gibt es aber noch andere, weniger bekannte und ebenso schöne Parks. Dazu kommen die „National Monuments“, die kleinen Schwestern der Nationalparks . Einer davon ist das Grand Staircase Escalante National Monument.
Reisebericht
Jeder den den Bryce Canyon besucht ist begeistert, wie weit man von den zahlreichen Viewpoints über die unendlich schöne Landschaft blicken kann. Und genau diese schöne Landschaft bildet das fast acht Quadratkilometer große Grand Staircase Monument. Weiße und rote Felsformationen, hohe Plataus und weite Ebenen, auf die die wenigen Wolken ihre Schatten werfen. Ich war begeistert und wollte dies alles von nahem sehen. Also bin ich losgefahren – über die Utha 12 bis in das Örtchen Cannonville. Gerade einmal 150 Einwohner hat das kleine Örtchen. Immer wieder denke ich über diese Leute nach, die hier wohnen. Was bewegt sie sich gerade hier nieder zu lassen. Dort biege ich ab in Richtung Grand Staircase. Ich will durch das gesamte Gebiet bis zum Lake Powell fahren. Mein Navi veranschlagt dafür gerade mal 1,5 Stunden.
Schnell merke ich warum. Großzügigerweise werden die sogenannten „Dirt Roads“, also Schotter und Sandpisten auch zu den Straßen gezählt und sollten im Navi deaktiviert werden. Ich aber schlittere mit meinem Chrysler Sebring gefährliche Sandpisten entlang. Ich entdecke auch vereinzelte Briefkästen und abgelegene Gehöfte. Horrorfilme huschen durch mein Gehirn… Hier spielen diese also. Wer lebt denn hier? Und wovon?Ich steige aus und blicke über die trockene Landschaft. Solch eine Einsamkeit gibt es selten. Solch eine Stille gibt es selten. Es gibt allerdings einige schöne Wüstenblumen, tolle Ausblicke im Grand Staircase, aber absolut keine befestigten Straßen.
Nach 40 Minuten herumgeirre habe ich genug und fahre zurück. Drei Stunden später bin ich dank eines riesigen Umweges rund um das Gebiet endlich am Lake Powell angekommen. Dennoch bin ich um eine Erfahrung reicher. Und ich war mittendrin. Ich habe in der Wüste gestanden, heraufgeschaut zum Byce Canyon und mich gefreut. Hier war bestimmt noch kein Tourist. Zumindest nicht mit einem Chrysler Sebring…