Es gibt nur einen Ort der Welt, wo man auf der Brooklyn Bridge stehend den Eifelturm sehen kann. Selbstverständlich nur eine kleine Kopie der beiden weltbekannten Sehenswürdigkeiten – dafür bekommt man noch Triumphbogen unter Palmen, den Trevi Brunnen aus Rom und den Markusplatz aus Venedig in fußläufiger Entfernung gratis dazu. Wobei gratis ist relativ. Denn alle diese Show, all diese Fassade sind nur Teil des größten Vergnügungpark der Welt:LAS VEGAS !
Reisebericht
Im Land der unbegrenzten (un)Möglichkeiten USA ist Las Vegas wohl die Ausgeburt des Wahnsinns. Neben Spielsüchtigen, nur Süchtigen, rüstigen Rentnern, Partygängern, eingeschüchterten Japanern und reichen Russen leben aber auch ganz normale Menschen in dieser Stadt, ganze 600.000 davon. Dabei ist Las Vegas sicher nicht die lebenswerteste Stadt der Welt. Es ist unerträgich heiß, fast das ganze Jahr. Rund herum gibt es nichts als nackte, leere Wüste. Die Stadt selbst ist trocken und staubig, alles was grünt wird durch den dauerbeschuss von Rasensprengern unbegehbar gemacht. Wer frische Luft haben will geht in das nächste Hochhaus – wegen der Klimaanlage. Nur nicht in ein Casino, weil dort wird geraucht. Übrigens eine absolute Ausnahme in den USA.Im Casino trifft man keine Einwohner von Las Vegas, am Strip nur die jungen Möchtegerns. Das wahre Leben von las Vegas findet woanders statt. Zum Beispiel in old Downtown, wo noch der Charme der 50’er zu spüren ist. Es gibt sogar einen Zoo, in den sich wahrscheinlich noch nie ein Tourist verirrt hat: Southern Nevada Zoological-Botanical Park
Las Vegas war für mich ein Erlebnis. 3 Tage in dieser Stadt und ich will nur noch weg. Denn Las Vegas ist ein Vergnügungspark und wer hält es schon läger in einem Vergnügungspark aus? Dennoch war es gut dort gewesen zu sein, im Zentrum der Vergnügungssucht. Tagsüber ist die Stadt hässlich, nachts ausfregend. Geschlafen wird nie, Öffnungszeiten 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr. Immer sind tausende von Menschen unterwegs, es blinkt überall, tausende Zettel werden gereicht, eine andere Musik aus jedem Fenster, trällernde Straßenmusiker gemischt mit den billigen Geräuschen von Spielautomaten.
Drei Tage später stand ich im Bryce Canon, schaute über die Landschaft und freute mich über die Ruhe. Aber Las Vegas lässt keine Ruhe. irgendwie will ich nochmal da hin. Vieleicht gewinne ich ja auch mal….